Erste Schritte für die Fahrradbrücken

Leserbrief zum Artikel im Weser-Kurier vom 31.03.2020

Klientelpolitik zwischen den Wallgräben.

Bremen-Nord wird wieder benachteiligt.

Zur Befriedigung ihrer Klientel sollen die drei Fahrradbrücken nun doch in den nächsten Jahren gebaut werden. So der Beschluss des aktuellen Koalitionsvertrages. Planungen und vorbereitende Arbeiten laufen z. T. schon an. Doch Vorsicht ihr Bremer, das heißt noch lange nicht, dass die Brücken auch sobald die Weser überspannen werden. Planungszeiten bis zur Fertigstellung dauern in Bremen immer etwas länger, zum Beispiel der Ringschluss der A 281 - ca. 50 Jahre und immer noch nicht fertig. Aber ich denke mal, in diesem Fall wird es bestimmt schneller gehen. Man plant und baut ja für sich selber. Hier geht es doch schließlich um die innerstädtischen Fahrradfahrenden. Aus meiner Blumenthaler Betrachtung erscheinen diese Planungen nahezu grotesk. Auf einer Strecke von ca. 6 km gibt es jetzt bereits insgesamt sechs Brücken und eine kleine Fähre, die alle unter anderem auch von Radfahrenden genutzt werden können. Und jetzt, bis einschließlich zur Überseestadt sollen also drei weitere Brücken hinzukommen. Nicht, dass ich es den Menschen nicht gönne, schließlich wollen sie ja möglichst ohne Umwege und Zeitverlust die Weser queren. Wir in Bremen-Nord, also überwiegend diesseits der Lesum (ca. 100.000 Einwohner), würden es schon als erheblichen Fortschritt ansehen wenn die Anbindung an die Stadt aus mehr als nur einer innerörtlichen Brückenverbindung bestehen würde. Auch von hier wird der Anspruch erhoben, möglichst ohne Verzögerungen und umweltfreundlich zur Innenstadt zu gelangen. Leider ist dies jedoch schon seit vielen Jahren, aufgrund der nicht besonders guten Verkehrsinfrastruktur, einschließlich des ÖPNV kaum möglich. So besteht seit langem die Forderung nach einem dritten Gleis ab Bhf. Burg, einem 15 Minutentakt der Bahn auch ab Bhf. Farge und der sofortigen Erneuerung der maroden Autobahnbrücke über die Lesum. All das war bereits der vorherigen, rot-grünen Regierung auch schon bekannt. Getan hat sich bisher nichts, außer Ankündigungen. Aber gemach, für Bremen-Nord dauert es eben immer ein wenig länger. Schneller geht es jedenfalls bei der Bereitstellung unserer Steuergelder für die drei Brücken. Geld was hier fehlt um z. B. die teilweise maroden Fahrradwege zu sanieren. Von der Prämiumroute durch Bremen-Nord ganz zu schweigen.

 

Holger Jahn, Vorsitzender
Stadtbezirksverband Blumenthal u. Ortsverband Farge-Rekum